Zusammenfassung
Die Substitutionstherapie mit Blut und Plasmaderivaten wird aufgrund der Sicherheit
der Therapie und der mit ihr verbundenen hohen Kosten zunehmend kritisch gesehen.
Die unzweifelhaften Erfolge, z.B. in der Substitutionsbehandlung angeborener Blutungsübel
wie der Hämophilie, treten zunehmend in den Schatten der Tragödie der HlV-lnfektion
von Hämophilie-Patienten durch nichtvirusinaktivierte Präparate zu Beginn der 80er
Jahre. Durch die Fortentwicklung der zur Verfügung stehenden Präparate und insbesondere
die Entwicklung rekombinanter Faktorenkonzentrate ist allerdings von einer drastischen
Erhöhung der Therapiesicherheit im Hinblick auf die Übertragung von Viruserkrankungen
für die Zukunft auszugehen. Allerdings führt die zunehmende Verknappung der finanziellen
Ressourcen im Gesundheitswesen immer mehr die Notwendigkeit vor Augen, eine solche
Therapie unter Berücksichtigung der Lebensqualität des betroffenen Patienten aufgrund
des gegebenen Kostendruckes so effektiv und rationell als möglich zu gestalten. Für
die Entscheidung der Durchführung oder auch der Unterlassung einer Therapie mit Blut
und Blutderivaten ist allerdings die nachgewiesene Effektivität dieser Therapie weiterhin
eine wesentliche Voraussetzung.
Schlüsselwörter
Substitutionstherapie - Hämophilie - Virussicherheit - Lebensqualität